Kurd_innen verlangen das Recht auf ihre Muttersprache

Zelte, Musik und Tanz für den Frieden

Kinder spielen, singen, tanze – mit den Erwachsenen. Vor einem weißen Zelt mit rot-gelb-grünen Fahnen (der kurdischen Flagge) auf dem Christian-Broda-Platz vor dem Wiener Westbahnhof. Was seit diesem Schuljahr sogar in Wien möglich ist – muttersprachlicher Unterricht in (wenigstens einer der) kurdischen Sprache ist in der Türkei noch immer ein „Fremdwort“.

Kurz vor dem kurdischen Neujahrsfest (Frühlingsbeginn) begann auf Initiative der „Friedensmütter“ die Aktion Friedenszelte – vor allem in den Kurd_innengebieten der Türkei. Damit wollen die Aktivist_innen sichtbare Zeichen setzen, dass sie weiterhin den Dialog mit der Regierung verlangen, den diese still und heimlich wieder einschlafen ließ.

In Wien gab’s nun – aus Solidarität – auch drei Tage so ein Friedenszelt – als politische Kundgebung mit Tanz und Musik. Sonntag Nachmittag verwandelte sich der Platz in ein Festgelände. Kurdische Lieder und Tänze – lautstark und aus tiefster Seele: Cane, so etwas wie die Hymne aller Kurd_innen, insbesondere berühmt geworden durch Sivan Perwer.

Sprache

Unter den zehn Forderungen auf einem großen Transparent, hoben Sprecher_innen vor allem die folgenden vier hervor:

  • Wir wollen endlich das Recht auf unsere Muttersprache und kurdischen Unterricht in der Schule haben!
  • Die Zelte stehen auch als Zeichen dafür, dass die türkische Regierung endliche wieder mit den Kurd_innen verhandeln soll statt mit militärischer Gewalt gegen die Minderheit zu kämpfen
  • Alle politischen Gefangenen müssen freigelassen werden. Allein seit April 2009 wurden etwa 2000 demokratische kurdische Politiker_innen eingesperrt. nicht nur das, auch Hunderte Kinder, die an Demonstrationen teilnahmen, sitzen in Gefängnissen
  • Für die Parlamentswahlen (im Juni) soll die Prozenthürde gesenkt werden, so dass Minderheiten überhaupt die Chance haben, Abgeordnete ins türkische Parlament zu bringen.
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