Türkische Armee ermordet mehr als 35 ZivilistInnen
Die türkische Seite argumentiert damit, dass die Armee davon ausgegangen sei, dass sich PKK Guerilla in diesem Dorf befinden würden. Diese Aussage macht diese Luftangriffe nicht weniger schlimm zumal es um ein von ZivilistInnen besiedeltes Gebiet/Dorf handelt. Diese Aussage zeigt uns auch, wie wertlos das Leben einer Kurdin oder eines Kurden für den Polizei- und Militärstaat Türkei ist.
Der Türkische Staat befürchtet, dass die Revolution in Nord Afrika sowie im Mittleren- und Nahen Osten sich auch auf die Türkei ausweitet und versucht durch die Festnahmen von mittlerweile mehr als 8.000 oppositionellen KurdInnen, diese unter Kontrolle zu bringen. Nicht zuletzt wurden 37 oppositionelle JournalistInnen und mehr als 60 AnwältInnen verhaftet um das Recht der KurdInnen auf Verteidigung und Pressefreiheit zu unterbinden. Auf der anderen Seite verstößt die Türkei gegen die Chemiewaffenkonvention und setzt im Kampf gegen die kurdische Freiheitsbewegung chemische Waffen ein, zuletzt im Oktober dieses Jahres.
Wenn man sich all diese Angriffe der Erdogan-Regierung vor Augen führt, sind die aktuellen Angriffe auf ZivilistInnen als eine weitere Handlung des Kampfes gegen die kurdischen Freiheitsbemühungen zu sehen. Die Provinz Sirnak, wo sich auch die Angriffe ereignet haben, ist für ihre große Sympathie zur PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) und zur BDP (Partei für Frieden und Demokratie) bekannt. Letzlich gehören alle drei Abgeordneten in dieser Provinz der BDP an und auch alle BürgermeisterInnen in Sirnak werden von der BDP gestellt. An dieser Stelle wollen wir auch anführen, dass sich auch in der Türkei eine Revolution ähnlich, wie jenen in den arabischen Staaten anbannt. Nur versucht der Staat diese Bestrebungen mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln schon zu unterbinden. Dieser Staatsterror wird eventuell den Sturz der AKP-Regierung verzögern, aber keinesfalls die Freiheitsbemühungen des kurdischen Volkes unterbinden.